Irrtum über Erbrecht und eheliches Güterrecht: „Der Güterstand ist für das Ehegattenerbrecht unerheblich“

Anknüpfend an die bisherigen Ausführungen lässt sich feststellen, dass sich der Güterstand auf das Ehegattenerbrecht erheblich auswirkt. Die Aussage ,,Der Güterstand ist für das Ehegattenerbrecht unerheblich“ ist deshalb falsch. Das wesentliche Differenzierungskriterium hinsichtlich der einzelnen Güterstände stellt die Quote des gesetzlichen Erbrechts da. Diese Quote wirkt sich dann in der Folge auch auf einen möglichen […]

Irrtum über gesetzliche Erbrechtsfolge – Repräsentationsprinzip: „Der Ehegatte erbt allein und schließt ein Kind aus“

Im Rahmen einer normalen familiären Situation mit Eltern und Kindern ist es wirtschaftlich häufig sinnvoll, dass der überlebende Ehepartner alleine erbt. Tatsächlich hat der Gesetzgeber diese Situation aber anders geregelt. Denn neben dem Ehegatten erben immer die Kinder des Erblassers. Für den Ehegatten kann dies zu vielfältigen Problemen führen. Die Aussage: ,,der Ehegatte erbt alleine […]

Irrtum über gesetzliche Erbrechtsfolge bei adoptierten Kindern: „Adoptierte Kinder erben immer gleich“

Eine Problemsituation des gesetzlichen Erbrechts ist auch das Erbrecht von adoptierten Kindern. Dieses Erbrecht ergibt sich grundsätzlich aus § 1924 BGB. Allerdings kommt es für das gesetzliche Erbrecht darauf an, ob die Adoption so vollumfänglich wirksam ist, dass ein Verwandtschaftsverhältnis des adoptierten Kindes zum Erblasser besteht. Grundsätzlich wird hierfür vorausgesetzt, dass das adoptierte Kind seine […]

Irrtum über gesetzliche Erbrechtsfolge bei nichtehelichen Kindern: „Nichteheliche Kinder erben nicht gleichberechtigt“

Die Situation von ehelichen und sogenannten nichtehelichen Kindern war über viele Jahrzehnte hinweg nicht gleichwertig. Auch heute gehen noch viele Personen, allerdings zu Unrecht, davon aus, dass nichteheliche Kinder nicht gleichberechtigt sind. Dies schlägt sich auch in bestimmten testamentarischen Klauseln nieder. Allerdings muss hier betont werden, dass das gegenwertige deutsche Erbrecht eine Gleichstellung von ehelichen […]

Irrtum über gesetzliche Erbrechtsfolge: „Enkel erben neben den Kindern“

Im Rahmen des gesetzlichen Erbrechts ist vielen Personen nicht klar, inwieweit entferntere Abkömmlinge auch zu gesetzlichen Erben berufen sind. Das deutsche Erbrecht kennt dabei den Grundsatz, dass die noch lebenden Abkömmlinge die eigenen Abkömmlinge von der gesetzlichen Erbfolge ausschließen. Das lässt sich gut anhand eines Beispiels erläutern: der Vater hat einen Sohn und der Sohn […]

Irrtum über privatautonome Vorsorge und individuelle Regelungsbedürftigkeit: „Das gesetzliche Erbrecht ist ausreichend“

Immer noch ist es in Deutschland so, dass eine leider viel zu geringe Anzahl von Personen ein Testament verfasst. Das liegt zum einen daran, dass es natürlich unangenehm ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Andererseits ist es aber auch so, dass viele Personen die gesetzliche Erbfolge für ausreichend erachten. Das ist ein gravierender Fehler. […]

Irrtum über Erbfähigkeit: „Nur lebende Menschen können erben“ (nasciturus)

Es gibt immer wieder Sonderfälle im Erbrecht, die zu unerwarteten Ergebnissen führen. Ein solcher Sonderfall ist auch die Situation, dass ein noch nicht lebender Mensch Erbe werden kann. Insofern ist die Aussage ,,nur lebende Menschen können erben“ nicht ganz richtig. Denn es gibt hierzu die Regelung des § 1923 Abs.2 BGB. Dort ist geregelt, dass […]

Irrtum über Umgehung von Verbindlichkeiten durch Vermächtnisanspruch und gesetzgeberische Verhinderung: „Verbindlichkeiten sind nicht relevant, wenn mir nur Einzelgegenstand vermacht ist“

Im Rahmen von testamentarischen Gestaltungen überlegt man in einigen Fällen, wie die Übernahme von Verbindlichkeiten im Erbfall vermieden werden kann. Eine Idee ist, dass man nur einen Einzelgegenstand im Rahmen des Erbfalls übernimmt und hofft, dass man hierdurch die Erbenstellung und damit die Übernahmenotwendigkeit der Verbindlichkeiten vermeidet. Diese Überlegung ist aber meist fehlerhaft. Denn auch […]

Irrtum über Erbrecht und eheliches Güterrecht: „Eheleute haben gemeinschaftliches Vermögen und bei Tod gehört jedem die Hälfte davon“

Ein Bereich, in dem sehr viele Fehlvorstellungen existieren, ist der Bereich des ehelichen Güterrechts. Es geht hier um die Frage, welchem Ehegatten welches Vermögen gehört. Dabei gehen die meisten Eheleute davon aus, dass das während der Ehezeit erworbene Vermögen beiden Eheleuten gemeinsam gehört und sich dies dann auch im Erbfall entsprechend bestätigt bzw. fortsetzt. Diese […]

Irrtum über das Vererben der mietvertragsrechtlichen Position: „Ein Mietvertrag geht aufgrund Erbrecht über“

Wenn man sich die Situation der Universalsukzession nach § 1922 BGB ansieht, so kann man auf den Gedanken kommen, dass bei einen Mietvertrag und einen Versterben des Mieters diese Situation nach den allgemeinen Grundsätzen geregelt ist. Damit würde die Rechtsposition aus dem Mietvertrag automatisch auf den Erben des Mieters übergehen. Gerade dies ist aber nicht […]